Besondere Vollversammlung
„Die heutige Herbst-Vollsammlung ist aus mehreren Gründen eine ganz besondere“, begrüßte der scheidende Vorsitzende Christian Porsch die über 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Bildschirmen. Erstmals hatte der Kreisjugendring zu einer Online-Versammlung eingeladen, da ein Präsenztreffen aufgrund der vorherrschenden Corona-Pandemie zu gefährlich gewesen wäre. Diese technische Hürde meisterten die Verantwortlichen des Jugendrings mit Bravour, wie auch die Delegierten am Ende der rund zweieinhalbstündigen Sitzung bemerkten.
Eine weitere Besonderheit war, dass erstmals auf einer Vollversammlung eine Jahresrechnung, ein Nachtragshaushalt und ein Haushalt für das kommende Jahr gemeinsam verabschiedet wurden. Auch das eine Auswirkung der Pandemie, die eine Absage der Frühjahrs-Vollversammlung mit sich brachte.
„Erstmals werden wir im Nachtragshaushalt und im Haushalt für 2021 auch tief in unsere Rücklagen greifen müssen. Der Landkreis hat uns in den zurückliegenden Jahrzehnten immer gut unterstützt und das wollen wir mit dieser Maßnahme zurückgeben“, erläuterte Porsch und schlug den Delegierten eine Rücklagenentnahme von 41.200 Euro (für 2020) und 36.700 Euro (für 2021) vor. Damit seien die zweckgebundenen Rücklagen für die beiden Einrichtungen in Haidenaab und Hollfeld aber auch aufgebraucht, hoffte Porsch, dass die Pandemie 2021 besiegt werden kann und die Buchungen nicht komplett ins Wasser fallen. Die Delegierten folgten diesem Vorschlag einstimmig.
Die Neuwahlen brachten einen wahren Umbruch mit sich. Mit Gerhard Herrmannsdörfer (22 Jahre, davon 10 Jahre als Vorsitzender), Wolfgang Nierhoff (13 Jahre), Jan Wolf (8 Jahre), Martin Grießhammer (mit einer Unterbrechung insgesamt 8 Jahre) und Christian Porsch (11 Jahre, davon 8 Jahre als Vorsitzender) standen einige Urgesteine nicht mehr zur Wiederwahl. Insgesamt verließen 62 Jahre Vorstandserfahrung die Kommandobrücke.
Erfreulicherweise hatten sich aber wieder sehr engagierte Personen bereit erklärt, Verantwortung in der Jugendarbeit zu übernehmen. Frisches Blut und frischer Wind für den Kreisjugendring, wie es Porsch bezeichnete. Zudem stand auch Klaus Röske nicht mehr als Revisor zur Verfügung. Der Bad Bernecker prüfte 25 Jahre lang die Kasse und war zuvor 25 Jahre in der Vorstandschaft aktiv.
Mit etwas Wehmut in der Stimme verabschiedete sich der scheidende Vorsitzende, Christian Porsch, anschließend von den Delegierten. Es sei Zeit, die Verantwortung in neue Hände zu legen. „Alles was ich anpacke, möchte ich mit 100% Engagement und Herzblut ausfüllen. Die Aufgabe als KJR-Vorsitzender ist daher mit meinem Bürgermeisteramt nicht vereinbar“, erläuterte Porsch und blickte kurz auf die vergangenen acht Jahre zurück. In dieser Zeit seien die Sozialaktion Raggern für die Region durchgeführt, ein neuer Bus angeschafft, neue Büros im Landratsamt bezogen, die Stellen in der Geschäftsstelle erweitert, eine Jugendstiftung gegründet und die Zukunftswerkstätten im Landkreis eingeführt worden. Größter Meilenstein sei aber ohne Zweifel der Neubau der Jugendstätte in Haidenaab gewesen.
„Das alles wäre nicht ohne ein solch tolles Team möglich gewesen! Wir sind zu einer großen Familie geworden“, erinnerte sich Porsch. Zum neuen „Familienoberhaupt“ wurde Maximilian Röder (Siedlerjugend) aus Hummeltal gewählt. Ihm steht Stefanie Reinl (Evang. Jugend) aus Pegnitz als stellvertretende Vorsitzende zur Seite. Zu Beisitzern wurden mittels dem Online-Tool Votes up Thomas Bursian (Schützenjugend), Lea Täuber und Stefanie Müller (Bayerische Jungbauernschaft), Andrea Bauer und Bernadette Pirkelmann (Bayerische Sportjugend) sowie Franziska Herzing (BDKJ) gewählt. Als freie Persönlichkeiten fungieren Landrat Florian Wiedemann (für die FWG-Fraktion), Thomas Thiem (CSU), Jan-Michael Fischer (SPD), Manfred Neumeister (Grüne), Johannes Parchent (Junge Liste), Christian Porsch (Wahlgemeinschaft) sowie Gerhard Herrmannsdörfer (als Vertreter für die Jugendstiftung). Revisoren sind Albrecht Sonntag, Wolfgang Nierhoff und Gerhard Herrmannsdörfer.
Die Ehrengäste, allen voran Landrat Florian Wiedemann, der Präsident des Bayerischen Jugendrings Matthias Fack, die Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer und Tim Pargent sowie Nancy Kamprad vom Stadtjugendring und Katharina Stubenrauch vom Bezirksjugendring zollten den ausscheidenden Vorstandschaftsmitgliedern großen Respekt für ihre Arbeit und beglückwünschte die neu gewählte Vorstandschaft.
Im Jahresprogramm für 2021 sollen vermehrt Online-Schulungen für Jugendleiter angeboten werden. Von mehrtägigen Auslandsreisen sieht der Kreisjugendring aufgrund des unsicheren Pandemiegeschehens ab. Vielmehr sollen abwechslungsreiche Tagesveranstaltungen den Kindern und Jugendlichen die Vorzüge der Region näher bringen. Auch eine Ferienbetreuung ist angedacht. Für die Vereine und Verbände mit Jugendarbeit wurden die Zuschussrichtlinien überarbeitet und der Corona-Lage angepasst, wie Geschäftsführer Rainer Nürnberger vorstellte.